Neues Winterquartier für Fledermäuse

Noch rechtzeitig vor Kälteeinbruch wurde im Oktober 2018 durch die NABU Ortsgruppe Hoppegarten ein alter Bunker aus Zeiten des 2. Weltkriegs zu einem Winterquartier für Fledermäuse hergerichtet. Der kleine Bunker von 6 x 4,5 m Größe sowie das ihm umgebende kleine Wäldchen waren noch vor einem Jahr verdreckt mit illegal abgeladenem Müll und Bauschutt. Es wurde der Kontakt zum Bürgermeister Herrn Knobbe hergestellt. Dieser fand den Gedanken den Bunker zu einem Winterquartier für Fledermäuse herzurichten toll und gab grünes Licht. Durch fleißige Naturschützer wurden zwei bereitgestellte Container mit Müll und Schutt gefüllt. Der beräumte Bunker wurde mit dem Maßband vermessen und ein Grundriss angefertigt, um die Einbauten genauer planen zu können. Der Kontakt zum Experten der Naturwacht Brandenburg – Märkische Schweiz wurde gesucht. Nach wertvollen Tipps des Naturpark-Rangers zur Herrichtung als Winterquartier ging es voller Tatendrang zur Sache. Von den 3 Schießscharten wurden 2 winddicht verschlossen, denn Fledermäuse mögen keine Zugluft. Ein Eisengestell wurde gefertigt, im Bunker montiert und an der Wand befestigt. Obendrauf kamen 9 schwere Hohlblocksteine aus Beton, welche es so früher zum Mauern gab. Außerdem wurden 3 spezielle Gewölbesteine kopfüber an die Decke gedübelt. Hängend verbringen Fledermäuse ihren Winterschlaf in ihren Verstecken, z.B. Felshöhlen, Kellergewölbe und Höhlen. Sie verkriechen sich einzeln oder in Gruppen und verlangsamen ihren Stoffwechsel, um den kalten und darum insektenarmen Winter überdauern zu können. Dabei zehren sie einzig von ihren Fettreserven. Besonders wichtig ist eine hohe Luftfeuchtigkeit, da die Fledermäuse sonst durch Austrocknung gefährdet sind. Mittels einer wassergefüllten Zinkwanne wird die Luftfeuchtigkeit im Bunker hoch gehalten. Den Winter über ist es wichtig, dass Fledermäuse nicht gestört werden, um nicht aus dem Winterschlaf geweckt zu werden. Die Aktivität im Bunkerinneren wird mit einer Wildkamera überwacht. Ein kleiner Erfolg hat sich bereits eingestellt! Die Kamera zeichnete 2 Fledermäuse bei ihrem nächtlichen Erkundungsflug im Bunker auf. Ob sich auch Wintergäste einfinden, bleibt spannend. Im März bis Anfang April erwachen die Fledermäuse langsam aus ihrer Lethargie und machen sich auf den Weg in ihre angestammten Sommerlebensräume. Dabei legen sie weite Strecken von mehreren hundert Kilometern zurück. Wer den Fledermäusen einen insektenfreundlichen Garten mit geeigneten Quartieren bieten möchte, findet dazu im Internet unter https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/fledermaeuse/index.html viele Informationen.

Unsere kleine Gruppe von Naturschützern freut sich über jeden neuen Mitstreiter, dem die Natur in Hoppegarten am Herzen liegt. Nehmen Sie dazu Kontakt mit uns auf!