Schwerpunkte: Die Biotope Trockenrasen (in der Nähe des Drehwürfelspiels) und Gewässer Am Vogelherd sowie die Verbreitung und der Zustand der Pflanzen Breitblättriger Sitter, Odermenning und Sprossende Felsennelke - Arten die selten sind oder in den beiden letzten Jahren neu von uns beobachtet wurden. Gespannt waren wir auch, ob es in diesem Jahr vielleicht wieder eine Neuentdeckung gibt.
Nicht neu ist für uns die Veränderung des Trockenrasens seit den wiederholt zu trockenen Sommern. Einige auf der Schautafel diese Biotops abgebildeten Arten wie Reiherschnabel, Grasnelke, Echtes Leinkraut, Zypressen-Wolfsmilch sind in den letzten Jahren immer spärlicher oder gar nicht mehr aufgetreten. Auch die Graukresse ist zurückgegangen und der Schafschwingel vertrocknet.
Verbreitet hat sich dafür die vor drei Jahren entdeckte Sprossende Felsennelke, eine Lichtpflanze und ein Wärmezeiger auf nährstoffarmen, sandigen Böden. Bisher eher selten in der Mitte und im Nordosten Deutschlands.
Den ebenfalls vor drei Jahren im angrenzenden Waldrand entdeckten Odermenning haben wir nur vereinzelt gefunden. Ähnliches gilt auch für den Breitblättrigen Sitter, einer heimischen Orchidee, die in den vergangenen Jahren häufiger anzutreffen war.
Obwohl vorgewarnt, hat uns der Anblick des Gewässers Am Vogelherd doch entsetzt. Der flache Teil war zum Festland geworden. Neben Gräsern entdeckten wir auch die giftige Wilde Petersilie (Hundspetersilie) auf dem ausgetrocknetem Boden. Am Gewässer hat sich vor etlichen Jahren die Stachelgurke angesiedelt, eine aus Nordamerika stammende verwilderte Zierpflanze. Inzwischen überwuchert sie förmlich die Uferpflanzen gegenüber am Randgraben. Stachelgurke, Drüsiges Springkraut und die sehr starke Verbreitung des giftigen Gefleckten Schierlings im gesamten Erpetal sollte Anlass zu Überlegungen sein, wie wir zukünftig mit diesen (problematischen) Pflanzen umgehen sollten.
Nach über zwei Stunden intensiver Artenbestimmung hat Manfred Rother auf dem Rückweg noch ein winziges Pflänzchen entdeckt, dass keiner von uns kannte. Unter zu Hilfnahme der Smartphone-Apps konnten wir es als Portulak identifizieren, ein in Vergessenheit geratenes Wildgemüse.
Unsere jährliche Bestandsaufnahme beendeten wir in der gemütlichen Gartenlaube von Monika.
Welche Beobachtungen hält die Natur wohl im nächsten Jahr bereit? Wir werden uns im August 2023 wieder auf dem Weg machen und laden Interessierte ein uns zu begleiten. (Rosemarie Zonka im Namen des Teams)