Gerd Haase vom NABU Strausberg-Märkische Schweiz sowie Laura Klein & Lars Röhling vom Projekt " Lebenswerte Natura 2000-Gebiete" hatten am 4.Juni zu einer Exkursion in das FFH-Geboet "Herrensee, Lange-Damm-Wiesen und Barnimhänge" eingeladen. Und viele sind gekommen, so viele, dass zwei Gruppen gebildet werden mussten. Mit den zwei "alten Hasen" - Gerd Haase und Norbert Wedl hatten wir erstklassige Kenntnisträger der heimischen Flora und Fauna.
Das FFH-Gebiet "Herrensee, Lange-Damm-Wiesen und Barnimhänge" hat mit über 800 verschiedenen Pflanzenarten auf feuchten Hochstaudenfluren, extensiv bewirtschafteten Wiesen und Trockenrasenflächen eine sehr große botanisch Artenvielfalt zu bieten. Speziell Gerd Haase hat mit seiner Naturschutzarbeit, die schon in den 80-er Jahren begann, großen Anteil an der Entwicklung dieses Naturschutzgebietes. Ihm zur Seite stehen viele vierbeinige Helfer. Heckrinder, Konikpferde (Auerochs- und Wildpferdrückzüchtungen) sowie Wasserbüffel pflegen die unterschiedlichen Wiesenstandorte. Die Tiere sind ganzjährig auf den Wiesen im Dienste des Naturschutzes unterwegs. Durch die Rückführung der ehemals intensiv genutzten Flächen und ihre Wiedervernässung ist eine einzigartige Flora und Fauna entstanden. Davon konnten wir uns u.a. auf den Orchideenwiesen mit 11 verschiedenen Orchideenarten wie den Storchschnabel, Wollgras, Knabenkraut, Schlangennöterich, Kuckucks Lichtnelke oder Sumpfläusekraut überzeugen. Kenntnisreich und poientiert erfuhren wir von Gerd Haase welche Erfolge erreicht, aber auch welche Anstrengungen erforderlich waren, um dieses FFH-Gebiet so zu entwickeln. Auch ein Regenguss konnte uns die gute Laune nicht verderben und wurde zu einem kleinen Picknick unter Bäumen genutzt. Danach gings weiter durch die von der Eiszeit geprägte Landschaft. Ein Steinhaufen auf einer Wiese dient neuerdings auch einem Wiedehopf als geeignetes Lebens- und Brutrevier. Am Start- und Zielpunkt - Lemkes Mühle - ging eine interessante Exkursion zu Ende.
PS: Von Hennickendorf (Parkplatz an der Sparkasse) oder Strausberg kann man auf ausgeschilderten Wanderwegen die Lange Dammwiesen umrunden und wenn man Glück hat, den Konikpferden, den Heckrindern oder Wasserbüffeln bei der Arbeit zuschauen (Fernglas ist hilfreich). Auf jeden Fall ist es ein Stück herrliche Natur. Die Runde beträgt ca. 10 km und bewegt sich am Rand der Wiesenlandschaften zum großen Teil auf schattigen Waldwegen. In Lemkes Mühle kann man sich bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen wieder erholen.
Die folgenden Fotos stammen von den Nabu-Mitgliedern Hendrik Roth und Jürgen Ebeling.
